Green-Building–Zertifikate im Überblick

Ein zentraler Bestandteil unseres Nachhaltigkeitsverständnisses ist die Zertifizierung einer großen Zahl unserer Fondsobjekte. Dabei wird die Nachhaltigkeit unserer Immobilien über den ganzen Lebenszyklus betrachtet und durch den Einsatz von umweltschonenden Technologien optimiert, immer unter Maßgabe der Wirtschaftlichkeit.

Anerkannte Nachhaltigkeit 

Nachhaltigkeitszertifikate bieten die Möglichkeit, die Einhaltung der Nachhaltigkeitskriterien zu messen und zu vergleichen. Dies erfolgt anhand national etablierter und international anerkannter Zertifizierungssysteme. In einer Zeit, in der der nachhaltige Umgang mit Ressourcen, die Vermeidung von CO2-Emissionen sowie Gesundheit und Wohlbefinden wichtiger sind denn je, bieten Zertifizierungssysteme eine Möglichkeit, die Nachhaltigkeitsqualität von Gebäuden durch eine Zertifizierung zu verbessern und nachzuweisen.

Basierend auf den drei wichtigen Säulen der Nachhaltigkeit - Ökologie, Ökonomie und Soziales - wurden verschiedene Zertifizierungssysteme mit einer Bandbreite an Bewertungskriterien für nachhaltige Gebäude entwickelt, um Projekte gezielt bereits in der Planung und Errichtung ebenso wie im laufenden Betrieb zu optimieren.

Zertifizierungssysteme in verschiedenen Ländern
  • Australien: Nabers, Green Star
  • Brasilien: AQUA, LEED® Brasil
  • China: GBAS
  • Deutschland: DGNB, QNG, BNB
  • Finnland: PromisE
  • Frankreich: HQE
  • Großbritannien: BREEAM® UK
  • Hongkong: HK-BEAM
  • Indien: LEED® India, TerriGriha
  • Italien: Protocollo Itaca
  • Kanada: LEED® Canada, Green Globes
  • Malaysia: GBI Malaysia
  • Mexiko: LEED® Mexico
  • Malaysia: GBI Malaysia
  • Mexiko: LEED® Mexico
  • Niederlande: BREEAM® NL
  • Neuseeland: Green Star NZ
  • Österreich: ÖGNI (adaptiert an DGNB), ÖGNB, klimaaktiv
  • Philippinen: BERDE, PHILGBC
  • Portugal: Lider A
  • Schweiz: Minergie
  • Singapur: Green Mark
  • Spanien: VERDE
  • Südafrika: Green Star SA
  • Vereinigte Staaten: LEED®, Green Globes

Zu den Themenfeldern bei allen gängigen Zertifizierungen gehören Materialien und Ressourcen, Energie und Wasser, Innenraumqualität und nachhaltige Standortgestaltung sowie die Resilienz, um nur die wichtigsten zu nennen. Während es thematisch viele Gemeinsamkeiten gibt, werden jedoch auch lokale Gegebenheiten und Marktunterschiede berücksichtigt.

Marktrelevante Zertifizierungssysteme in Europa

In Europa gehören BREEAM (Building Research Establishment Environmental Assessment Method), LEED® (Leadership in Energy and Environmental Design) und DGNB (Deutsches Gütesiegel für Nachhaltiges Bauen) zu den bekanntesten und am meisten angewandten Systeme für eine ganzheitliche Gebäudebewertung. 

Das französische Nachhaltigkeitszertifikat HQE (Haute Qualité Environnementale) stellt ebenfalls auf eine umfassende ESG-Bewertung auf Gebäudeebene ab und ist mittlerweile auch über Frankreich hinaus bekannt. Das Nachhaltigkeitszertifikat HQE wurde 2005 in Frankreich ins Leben gerufen. Zertifizierungen nach HQE finden daher hauptsächlich in Frankreich Anwendung. Diese Gebäudezertifizierungssysteme stellen auf eine ganzheitliche Bewertung der Nachhaltigkeitsperformance ab. Um den sich ändernden gesetzlichen Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen, lag der Fokus in den letzten Aktualisierungen stärker auf den Aspekten des Lebenszyklus, der Resilienz und der Klimaneutralität.

Bei der DGNB spielen des Weiteren ökonomische Aspekte eine größere Rolle und ein Nachweis der Konformität mit der EU-Taxonomie ist parallel zur Zertifizierung möglich. Die EU-Taxonomie findet generell Eingang in alle in Europa verbreiteten Zertifizierungssysteme. So ist eine Taxonomieverifikation in Deutschland auch über den TÜV Süd im Rahmen der BREEAM DE-Zertifizierung möglich, und auch LEED® bietet seit kurzem die Möglichkeit, die Taxonomiekriterien im Rahmen einer Zertifizierung mitzubetrachten. 

  • Beispiele nachhaltig zertifizierter Gebäude aus dem Deka Portfolio finden Sie hier.

WELL – Standard für Gebäude zum Wohlfühlen

Zudem gewinnt das Thema Gesundheit und Wohlbefinden zunehmend an Bedeutung. So können Immobilien mithilfe einer WELL-Zertifizierung entsprechend gestaltet und optimiert werden, um eine gesunde und komfortable Aufenthaltsqualität im Gebäude zu schaffen. Der WELL Building Standard wird seit 2014 vergeben und zeichnet sich wie auch der Standard fitwel® durch seinen starken Fokus auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Nutzenden aus.
Weitere Zertifizierungssysteme, die sich auf bestimmte Themen fokussieren, haben sich in den letzten Jahren entwickelt, z. B. das Label WiredScore, das die digitale Konnektivität eines Gebäudes bewertet, oder SmartScore, das die Benutzerfunktionalitäten und technologischen Grundlagen smarter Bürogebäude bewertet. 
Darüber hinaus gibt es zum Beispiel sog. Net-Zero-Carbon-Zertifizierungen, die auf die Klimaneutralität abstellen, oder Zero-Waste-Zertifizierungen, die die Kreislaufwirtschaft voranbringen sollen, um nur zwei weitere Beispiele zu nennen.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Nachfolgend ein vergleichender Überblick über die marktrelevanten Zertifizierungssysteme in Europa: BREEAM, LEED®, DGNB, HQE sowie WELL Building Standard.